Erstellt am 21.02.2021 unter Bezug auf einen Brief von Defi-Deutschland und

ergänzt am 26.02.2021 lt. einer Info. des LV Sachsen.

 

Sehr geehrte Defi-Träger,

 

im Moment geistern neue Nachrichten zu Defi & Handy durch die Medien, nachdem ein Forscherteam aus Detroit erneut Störbeeinflussungen beobachten und dokumentieren konnte, was in der renommierten internationalen Fachzeitschrift  Heart Rhythm auch veröffentlich wurde.

 

Grund für die aktuellen Daten ist, dass Handy-Hersteller teilweise die Methode zum induktiven, also kabellosen Aufladen verändert bzw. verbessert haben.

Dazu ist sind aber stärkere Magneten im Smartphone erforderlich – was aber auch als positiven Nebeneffekt dazu führt, dass die Handys auf der Ladestation besser fixiert sind bzw. nicht mehr so leicht verrutschen.

 

Seit Jahren werden aber ohnehin vermehrt, teilweise sehr starke, Magneten z.B. als Verschluss in Handy-Hüllen eingesetzt, die ebenfalls die Magnet-Funktion im ICD aktivieren können, so dass für die Dauer der Magnetwirkung die Behandlung der Kammer-Arrhythmien verhindert wird.

Ähnliches gilt durch teils veränderte Technologie als auch durch den Einsatz starker Magnete für Smart-Watches oder deren Armbänder.

Auch hier gilt: Abstand ist der beste Schutz!

Naturgemäß kam man im Schlaf evtl. nicht beeinflussen, dass die Watch in die Nähe des Defis gerät und die Magnetfunktion des Implantates aktiviert.

 

Zusammenfassend muss festgestellt werden:

Defi-Deutschland empfiehlt seit seinem Bestehen, wie auch alle Hersteller und großen Fachgesellschaften, unter anderem mit Magneten und Handys bzw. Smart-Phones immer auf Abstand zu achten.

Konkret bleibt es also dabei, dass das Handy nicht in die Tasche vor den Defi gehört und Smart-Watches beim Schlafen abgenommen werden sollten.

Ob es sich dabei nun um ein High-End-Gerät mit anderer Technologie oder eine Handy-Hülle mit Magnet handelt ist im Wesentlichen uninteressant.

Und - es gilt auch weiterhin und zur Beruhigung sei nochmals betont:

Beim Telefonieren oder chatten hält man automatisch ausreichend Abstand zwischen Handy und Defi ein.

 

Hier nun die Ergänzung vom 26. Februar:

 

 

E-Zigaretten enthalten eine magnetische Komponente.

 

Das sollten Menschen mit implantierten Cardioverter-Defibnllator (lCD) beachten.

 

Anhand einer Kasuistik veranschaulichte dies ein Team, um die auf Elektrophysiologie spezialisierte Krankenschwester JULIE B. SHEA, The Brigham and Women's Hospital, Boston.

 

Eine E-Zigarette in der linken Brusttasche verursachte bei einem 48-Jährigen öfter eine magnetische Umkehrung im lCD, sodass die Funktion kurzzeitig aussetzte. An vier Tagen hatte der Patient einen Signalt seines Geräts wahrgenommen, aber dies ignoriert, weil keine Symptome damit verbunden waren. Beim Fernmonitoring zeigte das Gerät außerdem eine einwandfreie Funktion.

 

Nach dem vierten Vorfall suchte der Mann die Klinik auf. Dort verneinte er, einem Magnetfeld ausgesetzt gewesen zu sein. Doch Daten des lCD-Herstellers zeigten, dass es zu vier Zeitpunkten magnetische Interaktionen gegeben hatte - und zwar zeitgleich mit dem Ton.

 

Tatsächlich konnten die Autoren ein Signal reproduzieren, indem sie den Verdampfer über den lCD hielten. Es war dem Mann nicht klar, dass das Gerät magnetische Komponenten enthält und er es nicht in unmittelbarer Nähe des lCD tragen darf.

 

Mindestens 15 cm Abstand zwischen lCD und Magnet

 

Analog zu Kredit-, Schlüsselkarten oder anderen Gegenständen mit Magnetstreifen muss der der Mindestabstand ca. 15 cm betragen.

 

Zur Sicherheit sollte die magnetische Aussetzung 0,5 mT (Millitesla) nicht überschreiten, das absolute Maximum beträgt 1 mT.

 

In diesem Fall ist alles gut ausgegangen.  Aber wenn eine magnetische Interaktion zeitgleich mit einer Tachykardie aufgetreten wäre, hätte es den Patienten das Leben kosten können.